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12. Mobbing- und dann ?!

Mobbing  spielt eine immer größere Rolle, gerade in der Schule, wo auf engstem Raum miteinander kommuniziert und gelebt werden muss. In den letzten Jahren wurden viele geeignete Programme zum Umgang mit Mobbing entwickelt.

Hier nun geht es zunächst um einige generelle, theoretische Ansätze, bevor dann mit dem „no blame approach“ ein recht aktuelles Vorgehen kurz vorgestellt wird.

Zur Realität des Schullebens gehört es heute leider, dass wehrlose Kinder und Jugendliche gedemütigt, ausgegrenzt, geschlagen, unterdrückt, verängstigt oder auf andere Art  seelisch geschädigt werden. Dieses Vorgehen, das Mobbing, findet in indirekter oder direkter Form statt.
Häufig werden Täter im schulischen Bereich nicht verfolgt und/ oder belangt. Die Folgen für Mobbingopfer sind, dass sie  oftmals lange Zeit beeinträchtigt sind. Immer mehr Kinder und Jugendliche erleiden auch psychische und seelische Schäden. Dem Mobbing in der Schule , aber auch in sonstigen Gruppen sollte so begegnet werden, dass man das Wohl der Opfer in den Mittelpunkt stellt. Betroffene sollen stark gemacht werden, der Teufelskreis von Opferdasein und Gewalterfahrung soll durchbrochen werden.
Im Training entwickeln Opfer Stärken und Ressourcen, so dass sie in Zukunft sowohl sich, aber auch andere vor Mobbing schützen können. Auch in dieser Arbeit kommt die KP wieder zum Einsatz. Die Teilnehmer werden immer mit ihrem Verhalten konfrontiert und daran gemessen. Eigene und fremde Gefühle sollen wahrgenommen werden, das Selbst- und Fremdbild wird gestärkt, traumatische Erlebnisse werden bewältigt und Abwehrstrategien gegenüber aggressivem Verhalten aufgebaut.  Ebenso wird die Wertschätzung für sich selbst erhöht, die Selbstkontrolle gesteigert, die Selbstwahrnehmung differenziert und eigene Impulse werden kontrolliert.
Trainingsinhalte werden vor Beginn des Programms besprochen und klar festgelegt. Auch die Dauer und Intensität ist von Gruppe zu Gruppe verschieden. Immer wird das Training von mehreren Trainern geleitet. Es empfiehlt sich, dass im schulischen Rahmen immer auch Lehrer aktiv teilnehmen.

Hier nun noch die Kurzvorstellung des „no blame approach“.
In diesem Ansatz, dem Mobbing zu begegnen, werden alle am Mobbingprozess beteiligten Schüler/ Jugendlichen  in einen Prozess einbezogen, der als Ziel hat, die Mobbinghandlung(en) zu stoppen. Auf Schuldzuweisungen wird in diesem Programm verzichtet, alle Beteiligten werden aktiv in den Lösungsprozess eingebunden. 

1. Gespräch mit dem Opfer (Einverständnis, Vertrauen, Geschichte)

2. Treffen mit der Unterstützungsgruppe (ohne Opfer!)

  • Problem (er-)klären
  • Keine Schuldzuweisung
  • Gruppe nach ihren Ideen befragen
  • Verantwortung der Gruppe übergeben

3. Nachgespräche einzeln mit allen Beteiligten (Entwicklung, Lösung)